Inhalt

  • DER BLAUE FLUSS
    oder wie funktioniert Regression in der Hypnoanalyse
  • GEDANKEN ZUM INNEREN KIND
  • SUCHEN ODER FINDEN?
  • FRAGEN, die den Start eines Coachings vereinfachen
  • DIR GEHÖRT DEIN WILLE
  • Der blinde Fleck für die beste Heilmethode

Der blinde Fleck für die beste Heilmethode

Wenn Du verstanden hast, dass die meisten Menschen die Heilmethode die ihnen am besten tun würde nicht erkennen oder als nicht passend ablehnen, weil sie ihren inneren Widerständen nachgeben und sich deswegen an ihrem Leben nichts ändern kann, weil sie lieber an alten immer wiederkehrenden wirkungslosen Lösungsversuchen festhalten, dann weißt Du, dass Du das bei dir ändern solltest.

(Juli 2024)


DIR GEHÖRT DEIN WILLE

Wenn du verstanden hast, dass dein ICH mehr ist, als nur dein Körper, deine Gedanken und Gefühle, dann wirst du erkennen, dass dein ICH auf alles Einfluss nehmen kann und nichts festgeschrieben ist. Du kannst auf deinen Körper hören, du kannst auf deine Gedanken hören und du kannst auf deine Gefühle hören, aber DU musst es nicht. Dein ICH steht über dem Ganzen und kann kooperieren, verhandeln oder frei entscheiden. Aber hierzu bedarf es Bewusstheit, eigene Werte und ein Ziel welches man verfolgt.

Mir gehoert mein Wille

(April 2024)


FRAGEN die den Start eines Coachings vereinfachen

Wenn du nicht möchtest, dass deine Sitzungen nur zu Gesprächssitzungen werden und du das Gefühl bekommen möchtest, dass es vorangeht. Dann solltest du dir die nachfolgenden Fragen vor Beginn eines Coachings beantworten können und in der ersten Sitzung mit dem Coach durchsprechen, weil du so Klarheit über das Problem und der Coach über den Auftrag erhält.

  • Was willst du?
  • Hast du mehrere Probleme?
  • Welches Problem möchtest du zuerst bearbeiten?
  • Wieviel Wünsche müssten zuerst in Erfüllung gehen, bevor du dir wünschst, dass das dringendste Problem aufgelöst ist?
  • Was ist das Problem?
  • Formuliere einen kurzen, aussagekräftigen Satz deines Problems.
  • Wozu ist das Problem gut?
  • Welche Vorteile oder Annehmlichkeiten hast du in deinen verschiedenen Lebensbereichen, wenn das Problem bestehen bleibt?
  • Warum willst du es gerade jetzt?
  • Warum willst du es mit …. dem Therapeuten, Coach, … mit dem Konzept xy etc?
  • Was willst du tun, damit es bei dir klappt?
  • Was ist dein oberstes Ziel?
  • Wieviel Zwischenziele benötigst du?
  • Welche Sitzungs-Ziele willst du mit dem Coach je Sitzung vereinbaren?
  • Hast du dem Coach einen Auftrag zur Arbeit an dem Ziel gegeben?
  • Bist du bereit mit dem Coach zu kooperieren?
  • Gibt dir dein Organismus (Körper, Geist und Seele), bis zu den Zellen, die Erlaubnis für eine Veränderung?

(April 2024)


SUCHEN ODER FINDEN?

Manche Menschen gehen los etwas zu suchen,

andere Menschen gehen los etwas zu finden.

Die Worte ver-suchen und er-finden leiten sich aus den Worten suchen bzw. finden ab.

Doch was sagen uns die Vorsilben.

ver- , eine Vorsilbe, die die Bewegung eines Objektes markiert.

er  – eine Vorsilbe, die eine zielgerichtete Handlung ausdrückt.

Wer sucht und etwas „entdeckt“, wird es versuchen. In dem Wort versuchen schwingt aber auch die Möglichkeit des Scheiterns mit und genau genommen besagt das Wort versuchen bereits, dass es scheitert, weil man es ja nur versucht? Ganz nach dem Motto „Ich habe es ja versucht, hat aber nicht funktioniert oder passt nicht zu mir“.

Wer etwas finden will, zeigt bereits eine zielgerichtete Handlung und wenn etwas „entdeckt“ wurde, kann man daraus etwas erfinden. Nach dem Motto „Ich habe etwas gefunden und das mach ich mir passend. Ich erfinde aus dem „Entdeckten“ etwas für mich Neues“.

Tatsächlich gibt es Menschen, die ihr Leben lang auf der Suche sind und sich verstehen wollen und dabei nicht bemerken, dass sie aus dem Gesuchten selten etwas für sich neues Erfinden, weil der Fokus nur auf dem Suchen und nicht auf dem er-finden liegt. Die Ursache für dieses nicht er-finden „wollen“ kann an tiefen inneren Widerständen (Ängste) liegen , die an dem bisherigen Leben aus verschiedenen Gründen festhalten wollen.

Diese Sicht auf die Worte „suchen“ und „finden“ sind natürlich nur eine Ansicht, aber es soll hier verdeutlichen, dass die Aufmerksamkeit, also der Fokus unterschiedlich gesetzt ist und es deswegen auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann.

(September 2023)


GEDANKEN ZUM INNEREN KIND

Was ist das Innere Kind?

Und wie sollte man sich dem Inneren Kind nähern?

Als inneres Kind sind in der Vergangenheit geknüpfte Handlungen und Situationen mit einer Emotion gemeint. Viele Menschen glauben, dass das innere Kind sozusagen ein zweites lebendes Ich ist. Doch in Wirklichkeit sind es nur Erinnerungen die im Unterbewusstsein abgespeichert sind. Deswegen darf man nicht den Fehler machen, sich das innere Kind als Wesen vorzustellen, es ist lediglich eine Erinnerung aus der Vergangenheit und zeigt bei Ihnen ein unpassendes und nicht erwachsengerechtes Verhalten im Hier und Jetzt. Nur mit dieser Herangehensweise ist es möglich, sein altes programmiertes Verhalten und die Emotionen zu ändern. Betrachtet man das innere Kind als Wesen führt das eher zur Anerkennung des Kindes und dann versucht man damit umzugehen und damit zu leben. Man beginnt sich mit diesem Wesen zu identifizieren, als ob es unumstößlich zu einem gehört.

Aber es geht im Grunde um die Umdeutung oder Heilung alter Wunden und dabei darf dieses innere Kind auch verschwinden, da wäre es unpassend das Kind als Teil-Lebewesen des eigenen Ichs wahrzunehmen, weil man dieses sonst nicht verlieren möchte. Verlustängste würden das dann ebenfalls verhindern.

Manche Menschen suchen nach Selbsterkenntnis, wieso gerade wieder etwas (Handlung / Gefühl) aus der Vergangenheit abgelaufen ist. Sie finden dieses schließlich in ihrem Inneren Kind, wollen es in Zukunft besser machen und sind damit zufrieden, weil sie wissen wo es hergekommen ist. Dieses dann aus dem Willen heraus besser machen zu wollen, wird allerdings scheitern, weil unser Urhirn immer schneller ist, als wir bewusst etwas steuern könnten. Zudem ist im Willen nicht verankert, das innere Kind, also die Urhandlung/Uremotion aufzulösen, sondern nur beim nächsten Mal, wenn das Urhirn „zuschlägt“ vermeintlich besser gerüstet zu sein. Und somit entsteht ein Kreislauf des verstehen wollen und des immer wiederkehrenden Ereignisses.

Stattdessen sollte dieses Innere Kind, also die unerwünschte Verknüpfung von Handlung und Emotion, aufgelöst werden, so dass es dauerhaft nicht mehr vorkommt und man sich nicht ständig sorgen machen muss, bzw. kontrollieren, dass das unerwünschte Verhalten wieder auftritt.

Das innere Kind bezeichnet lediglich und symbolisiert die im Gehirn gespeicherten Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit.

Es ist besser nicht vom inneren Kind, sondern von einem inneren Teil zu sprechen, welches man auflösen möchte. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass jeder Mensch meistens mehrere Wunden aus der Vergangenheit hat, können so verschiedene Teile identifiziert und unabhängig voneinander bearbeitet werden.

Das Ziel sollte grundsätzlich sein, seelische Wunden aus der Vergangenheit und Gegenwart zu heilen, falsche oder dysfunktionale Glaubens- und Lebensmuster zu erkennen, Probleme selbstverantwortlich und selbstkompetent zu lösen sowie liebevollen Umgang mit sich selbst und anderen zu bewirken.

(April 2021)


DER BLAUE FLUSS
oder wie funktioniert Regression in der Hypnoanalyse

Es gab einmal einen wunderschönen blauen Fluss. Die Quelle des Flusses lag hoch oben in den Bergen und es floss schon viel Wasser den Fluss hinab. Zu Urzeiten war es ein jugendlich wilder Fluss. Durch das ständig raue Wetter in den Bergen, gab es immer wieder kleinere oder größere Stein- und Felsbrocken, die in den Fluss gerieten. Der Fluss besaß aber soviel Kraft, dass er die Steine immer weiter bis zum Meer transportieren und sich dessen Last befreien konnte.

Nach vielen Jahrhunderten wurde es für den unteren Flusslauf immer schwieriger die Steine weiter zu schieben und loszuwerden. Der blaue Fluss mühte sich jeden Tag unaufhaltsam die Steine zu bearbeiten und die Arbeit wurde immer schwerer.

Ein Vogel, der gerne die Flüsse besuchte, und Flussläufer genannt wurde, redete oft mit dem blauen Fluss und der Fluss erzählte ihm von den schweren Steinen, die ihm soviel Mühe machten. Und oft genug wurden auch Steine vom Ufer aus einfach hineingeworfen, die er dann auch noch zusätzlich bearbeiten und loswerden musste.

Der Flussläufer kam eines Tages wieder zum blauen Fluss und berichtete von anderen Flüssen. Er hatte den Flüssen von den Sorgen des blauen Flusses erzählt und die Steine beschrieben. Einige konnten das nicht verstehen, als sie hörten wie groß die Steine waren, denn in deren Augen, waren es nur kleine Steine, die man doch mit der Kraft des Wassers wegschieben konnte. Andere wiederum hatten Verständnis, aber verstanden auch nicht, wieso der blaue Fluss so wenig Kraft besaß.
Und so mühte sich der blaue Fluss weiter mit den, ach doch eigentlich normal großen Steinen. Die vom Ufer hineingeworfenen waren meist etwas größer und dort mühte sich der blaue Fluss noch mehr.

Der Flussläufer, der nun viele Flüsse kannte, sagte dem blauen Fluss, dass die anderen Flüsse alle viel mehr Wasser und mit viel mehr Kraft die Berge hinuntersausten und so auch im unteren Flusslauf die Kraft da war, alle Steine im großen Meer loszuwerden. Und er erzählte dem blauen Fluss, immer wenn er am blauen Fluss entlang flog, sah er selbst im oberen Flusslauf nur eine seichte Strömung.

Einige andere Flüsse erfuhren davon und sagten dem Flussläufer, dass irgendwo so große Steine oder Felsbrocken im oberen Flusslauf sein mussten, dass diese das Wasser stoppten. Es wäre gar kein Wunder, dass der untere Flusslauf sich so abmühen musste. Der Flussläufer berichtete es dem blauen Fluss und so wurde er gebeten, den Fluss doch einmal abzufliegen und nach Steinen und Felsbrocken Ausschau zu halten. Als er über den Fluss flog, konnte er tatsächlich einige größere Steine und Felsbrocken erkennen und meldete das dem blauen Fluss.

Und so nahm der untere Flusslauf Kontakt zu seinen Geschwistern im oberen Flusslauf auf und bat sie mit vereinten Kräften die Steine und Felsbrocken weiter zu schieben. Und so begann der obere Flusslauf zu arbeiten, aber auch dem oberen Flusslauf fiel die Arbeit ziemlich schwer und er musste sich richtig abmühen ohne irgendwelche Erfolge. Kleinere Steine schaffte er, genauso wie es der untere Flusslauf schaffte, aber für größere fehlte auch ihm die Kraft.

Der blaue Fluss hatte bei großen Anstrengungen auch immer seinen Gott angerufen und um Hilfe gebeten. Und Gott unterstützte den blauen Fluss bei jedem einzelnen Stein. Es waren immer sehr schwere Taten und der blaue Fluss erreichte mit seiner Hilfe sehr viel. Als der blaue Fluss nun Gott auch um Hilfe bei einem Felsbrocken im oberen Flusslauf bat, sah Gott, wie verzweifelt der Fluss schon war. Er tat worum ihm gebeten wurde und ein Felsbrocken konnte verschoben werden. Trotz dieser Mühen kam die Kraft des Flusses nicht zurück. Der blaue Fluss, geformt in Urzeiten, noch immer mit einem starken Willen ausgestattet, obwohl innerlich am Verzweifeln, mobilisierte nun alle restlichen Energien, um jeden einzelnen Stein im oberen Flusslauf zu bearbeiten. Manchmal kamen Brocken zum Vorschein, die er schon lange nicht mehr in seinem Bewusstsein hatte.

Obwohl der blaue Fluss einige Steine loswerden konnte, die Mühen wurden einfach nicht belohnt. Die Strömung wurde nicht kräftiger und es blieb ein viel zu seichter Fluss. Der Mut nach noch mehr Steinen und Felsbrocken zu suchen schwand und die Verzweiflung wurde immer größer. Der Fluss wollte sich mit seinem Schicksal fast abgeben, aber mit einem Gebet wandte der blaue Fluss sich nochmals an Gott und bat ihn im Flusslauf nach weiteren Steinen und Felsbrocken zu suchen. Und Gott erhörte den blauen Fluss und rief seinen größten Adler herbei, der von weit oben mit seinen Adleraugen den Fluss absuchen sollte. Und so begann ein Suchprozess. Am Ende des Suchprozesses kam der Adler zu Gott und berichtete ihm von einem halben Felsen, der ganz weit oben den Weg des Flusses versperrte und bereits danach die Strömung und Kraft schon sehr geschwächt war. Wahrscheinlich war dieser Fels in Urzeiten dort hineingestürzt und war deswegen in Vergessenheit geraten.

Gott neigte sich zum blauen Fluss hinab und erzählte ihm von dem Fels und noch von anderen Steinen und Felsbrocken die der Adler gesehen hatte. Und der Fluss wollte sich an die Arbeit machen, die Steine und Felsbrocken weiter abzutragen. Als Gott das sah, erbarmte er sich und sagte, dass es viel Mühe bereiten würde, jeden einzelnen Stein und Felsbrocken zu bearbeiten und der blaue Fluss es mit seinem seichten Wasser nicht schaffen würde und richtete den Blick auf den halben Fels. Wenn man den halben Felsen, ganz dort oben, bearbeiten und loswerden würde, dann würde sich sofort eine so gewaltige Kraft einstellen, die die restlichen Steine und Felsbrocken einfach nur davon spülen würde.
Gott ließ ein gewaltiges Unwetter heraufziehen. Es stürmte und das Gewitter wurde immer stärker, bis Gott endlich einen göttlichen Himmelsblitz auf den Fels warf. Der Fels zersprang in Millionen Einzelstücke und der Donner vom Blitz und das Getöse des davon gesprengten Fels vereinten sich und das Wasser schoss den Flusslauf hinunter und riss alle Steine und Felsbrocken, alles was noch im Weg war, mit sich.

Die Kraft des blauen Flusses war nun wieder ungebrochen und dennoch flossen einige Tränen, weil er sich jetzt ein wenig seiner Zeit beraubt sah. Und er bat den Flussläufer die gute Kunde unter den Flüssen zu verbreiten, damit andere Flüsse gleich mit einem Suchprozess beginnen und so gleich den größten Felsbrocken finden könnten und mit Gottes Hilfe wieder zur Urkraft erstarken könnten.

Von nun an war der blaue Fluss nicht nur wunderschön, sondern auch ebenso kraftvoll.

ENDE

(März 2021)